Suleiman Frangieh

libanesischer Politiker; Staatspräsident 1970-1976; zwischen 1960 und 1970 div. Ministerämter

* 14. Juni 1910 Zghorta

† 22. Juli 1992 Beirut

Herkunft

Suleiman Frangieh (auch Frangié, Franjieh oder Frandschijeh geschrieben) stammte aus einem nordlibanesischen Gebiet, das vom freiheitsliebenden Bergvolk der Mardaiten geprägt wurde, aus denen F. später seine Marada-Milizen rekrutierte. Blutige Familienfehden waren in seiner Heimat an der Tagesordnung. F. war maronitischer Christ, bezeichnete sich aber gern als "arabischer Maronit", um sich von jenen Maroniten abzusetzen, die sich eher als Abkömmlinge der alten Phönizier denn als Araber sehen. Er stammte aus einer politisch aktiven, aber auch geschäftstüchtigen Familie.

Ausbildung

F. absolvierte ein College in Antoura bei Beirut.

Wirken

1957 machte F. erstmals auf sich aufmerksam, als in einer nordlibanesischen Kirche 12 Menschen erschossen wurden, die offenbar den Wahlkampf seines Bruder Hamid gestört hatten. Das Gerücht, F. habe die Exekution eigenhändig übernommen, wollte bis heute nicht verstummen. Jedenfalls mußte F. als gesuchter Mörder nach Syrien fliehen, konnte aber bereits ein Jahr später im Rahmen einer Amnestie zurückkehren.

Im Mai 1958 brachen schwere Unruhen im Libanon aus, deren äußerer Anlaß nicht zuletzt die Absicht des damaligen Staatspräsidenten Camille N. Chamoun war, seine Wiederwahl durch eine Verfassungsänderung zu sichern. Chamoun forderte schließlich amerikanische Waffenhilfe an. ...